Auf Grund der Schrägneigung einer alten Sandbirke und der Sorge, dass die Bruch- und die Standsicherheit nicht gegeben sind, wurde die Begutachtung beauftragt. Die Baumkontrolle erfolgte nach den maßgeblichen Richtlinien zur Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bäumen (Baumkontrollrichtlinien). Zur Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bäumen wird zunächst eine eingehende Sichtkontrolle durchgeführt, in Form der „fachlich qualifizierten Inaugenscheinnahme“ vom Boden aus und unter Berücksichtigung baumartspezifischer Defektsymptome.
Auf Grund fortgeschrittener Holzzersetzung und zur Feststellung des Fäuleumfangs im unteren Stammbereich wurde eine eingehende Baumuntersuchung durch Bohrwiderstandsmessung mit einem Resistographen (IML-RESI F400-S) durchgeführt. Der RESI ist ein Bohrwiderstandsmessgerät zur Früherkennung und Auswertung von Baumschäden.
Die eingehende Baumkontrolle ergab, dass die Sandbirke ein durch einen alten Kronen-/Stammausbruch sehr stark geschädigter ca. 65 Jahre alter Baum ist. Die Bruchsicherheit der Krone und des Stammes ist nicht mehr gegeben. Der alte Kronen-/Stammausbruch in ca. 10 m Höhe weist fortgeschrittene Fäulen auf und hierauf sitzt die sekundär entwickelte Zwieselkrone auf. Von den alten Schadstellen im oberen Stamm gehen Fäulen aus, die sich bis in den Stammfuß hinunterentwickelt haben. Die RESI-Untersuchungen weisen erhebliche Fäulen und Holzzersetzung in unterschiedlichen Entwicklungsstadien nach. Zur kurzfristigen Herstellung der Bruchsicherheit müsste der Baum auf die Höhe der alten Ausbruchstelle in ca. 10–12 m Höhe zurückgeschnitten (Kappung) oder gefällt werden (nach einer artenschutzrechtlichen Prüfung).